Alternative Mietkonzepte verfolgen das Prinzip „Erhalt und Pflege durch Nutzung“. Sie können verschiedene Formen annehmen und sind darauf ausgelegt, sowohl den Bedürfnissen der Mieter*innen als auch der Eigentümer*innen gerecht zu werden. Mieter*innen können ein Gebäude oder einen Raum günstig nutzen, wenn sie beispielsweise Eigenleistungen für den Erhalt erbringen. Eigentümer*innen werden von laufenden Kosten befreit, indem ihre Räumlichkeiten genutzt und gepflegt werden. Dadurch lässt sich auch der Wert der Immobilie erhalten. Beispiele für alternative Mietkonzepte sind:
Stadt(teil), Quartier, Landkreis, Gemeinde, Dorf, Region
Erhalt und Pflege durch Nutzung, Erprobung von Standort-/Nutzungskonzepten, Förderung von Kreativität und Begegnung, neue Impulse für die Stadt(teil)- und Kommunalentwicklung, Imagepflege
Eigentümer*innen, Gewerbetreibende, Gründer*innen, Kreativschaffende, Vereine, Initiativen
Aurich (Niedersachsen) – Zwischenraum e.V.:
zwischenraum-aurich.de
Borsfleth (Schleswig-Holstein) – MOOM Coliving:
moom.space
Leipzig (Sachsen) – Wächterhäuser:
www.leipzig.de/bauen-und-wohnen/stadterneuerung-in-leipzig/stadterneuerungsprojekte/waechterhaeuser
Die Gebäude- und Grundstücksbörse stellt ein Informationsangebot dar, welches Eigentümer*innen ermöglicht, ihre leerstehenden Häuser und Grundstücke der Öffentlichkeit zu präsentieren. Dies geschieht über eine (kostenlose) webbasierte Plattform, die meist auf kommunaler Ebene eingerichtet wird und z. B. den Abruf eines Exposés über die eingestellten Objekte erlaubt. Auf diese Weise können sich Interessent*innen über innerörtliche Potenziale und Kaufangebote informieren, während Eigentümer*innen ein niedrigschwelliges Vermarktungsinstrument für ihre Immobilien und Grundstücke zur Verfügung steht.
Stadt, Landkreis, Gemeinde
Zusammenführung von Angebot und Nachfrage, Ansprache von Eigentümer*innen
Eigentümer*innen von (leerstehenden) Immobilien und Grundstücken, Interessent*innen für den Kauf von Immobilien bzw. Grundstücken
Altenburger Land (Thüringen):
www.altenburger-bauernhoefe.de/start/bauernhofboerse
Bad Kissingen (Unterfranken, Bayern):
immobilien.landkreis-badkissingen.de/immobilien
Birkenfeld (Rheinland-Pfalz):
www.vg-birkenfeld.de/wirtschaft-wohnen/bauen-wohnen/gebaeudeboerse
Ein kommunaler Bodenfonds ist ein Instrument, das von Gemeinden oder Städten eingerichtet wird, um Grundstücke zu erwerben, zu verwalten und zu entwickeln. Ziel eines solchen Fonds ist es, die Bodenpolitik der Kommune aktiv zu gestalten, insbesondere im Hinblick auf die Schaffung von Wohnraum, die Förderung von sozialen Projekten oder die Entwicklung von Infrastruktur. Die Kommune schafft dazu einen revolvierenden Fonds, in den sie alle Erlöse und Gewinne aus Grundstücksverkäufen und/oder Erbbaurechten einzahlt. Dieser Fonds wird ausschließlich dafür genutzt, neuen Boden zu erwerben und durch Auflassungsvormerkung (Bodenbevorratung) oder Heimfall (Erbbaurechte) entstehende Kosten zu decken. Dabei soll der kommunale Haushalt nicht belastet werden. Dies dient dazu, den Einfluss von Spekulation auf dem Immobilienmarkt zu verringern und eine nachhaltige Entwicklung der Stadt oder Gemeinde zu fördern. Bislang sind es vor allem größere Städte, die einen kommunalen Bodenfonds eingerichtet haben.
Stadt, Gemeinde
Aktive Steuerung der Bodenpolitik; gemeinwohlorientierte Wohnraumentwicklung; kurzfristiger Ankauf von Flächen; Loslösung des kommunalen Bodens vom kommunalen Haushalt; Eindämmung von Immobilienspekulation
Kommunen
Frankfurt/M. (Hessen):
frankfurt.de/themen/planen-bauen-und-wohnen/wohnen/gemeinschaftliches-wohnen/liegenschaftsfonds
Mannheim (Baden-Württemberg):
www.mannheim.de/de/stadt-gestalten/verwaltung/aemter-fachbereiche-eigenbetriebe/bau-und-immobilienmanagement/mannheimer-bodenfonds
Standortmarketing bezeichnet die strategischen Maßnahmen und Aktivitäten, die darauf abzielen, einen bestimmten Standort – sei es eine Stadt, eine Region, ein Quartier oder ein Areal – als attraktiven Ort nach außen zu positionieren. Ziel des Standortmarketings ist es, die wirtschaftliche Entwicklung zu fördern und die Lebensqualität vor Ort zu verbessern.
Zu den typischen Maßnahmen im Standortmarketing gehören u. a.:
Standortmarketing spielt eine wichtige Rolle in der Stadt- und Regionalentwicklung. Die Vorbeugung oder Aktivierung von Leerstand kann eine unmittelbare Zielrichtung oder eine wünschenswerte Folgewirkung sein.
Stadt, Gemeinde, Region; je nach Definition auch Landes- oder Bundesebene
Imagepflege und Öffentlichkeitsarbeit, Erarbeitung von Standort-/Nutzungskonzepten, Akquise von Investitionen, Entwicklung von Gebäuden, Flächen und Infrastrukturen
Unternehmen, Gewerbetreibende, Investor*innen, Tourist*innen, Einwohner*innen
Eilenburg (Sachsen):
https://eilenburg.de/wirtschaft/standort
Einbeck (Niedersachsen):
https://einbeck-business.de
Rhein-Hunsrück-Kreis (Rheinland-Pfalz):
https://www.rhein-hunsrueck.de/projekte/gelobtes-land
Die Reduzierung des Mietpreises, den ein Mieter für eine Wohnung oder ein Haus zahlen muss, gilt als wirksames Instrument zur Behebung von Leerstand. Auf diese Weise können Angebot und Nachfrage eher zusammengeführt bzw. neue Zielgruppen mit begrenzten finanziellen Mitteln erreicht werden. Eine Mietpreissenkung kann auch als Reaktion auf Mängel oder Probleme im Gebäude erfolgen, die behoben werden müssen. Sie führt zu einer geringeren finanziellen Belastung für die*den Mieter*in, sodass die Vermietung der Immobilie attraktiv bleibt.
Einzelgebäude, Wohnung
Zusammenführung von Angebot und Nachfrage, Ansprache von Eigentümer*innen, Halten von Mieter*innen/Prävention von Leerstand
Eigentümer*innen von (leerstehenden) Immobilien und Grundstücken, Mieter*innen, Wohnungssuchende, Gewerbetreibende (und weitere potenzielle Nutzer*innen)
Erkelenz (Nordrhein-Westfalen):
www.erkelenz.de/wirtschaft-klima-stadtentwicklung/wirtschaft/einzelhandel-innenstadtentwicklung
Goslar (Niedersachsen):
www.goslar.de/stadt-und-verwaltung/aktuelles/aktuelle-meldungen/zweiter-leerstandswettbewerb-geht-in-die-zweite-runde
Bleiben Sie auf dem Laufenden über erfolgreiche Praxisbeispiele, Veranstaltungen, Förderprogramme rund um Leerstandaktivierung und Innenentwicklung.
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