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Lösungsansätze und Konzepte

Kurzbeschreibung:

Die Hofheimer Allianz im Landkreis Haßberge engagiert sich seit 2008 für die Innenentwicklung, um lebenswerte Orts- und Gemeindezentren zu erhalten und den demografischen Wandel entgegenzuwirken. Sieben Gemeinden mit insgesamt 53 Ortsteilen haben sich zusammengeschlossen und arbeiten daran, innerörtliche Leerstände zu revitalisieren und die Bausubstanz zu erhalten. Im Laufe der Jahre hat sich die Allianz zu einer kooperativen Partnerschaft entwickelt, in der die Gemeinden gemeinsam Strategien zur Verbesserung der Lebensqualität erarbeiten und umsetzen. 2010 wurde der Verbund in das Förderprogramm „Kleinere Städte und Gemeinden” aufgenommen. Bisher konnten über 230 Leerstände gefüllt und rund 20 Ortskernprojekte erfolgreich umgesetzt werden.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinde, Ortsteile

Zielrichtung des Lösungsansatzes:

Finanzielle und praktische Unterstützung von Eigentümer*innen und von leerstehende Immobilien durch eine Sanierungs- und Energieberatung und einem Sanierungszuschuss, Vermittlung von Bestandsgebäuden durch eine Immobilienbörse

Zielgruppen:

Eigentümer*innen und Kaufinteressent*innen für leerstehende Gebäude

Mehr Infos, Kontakt:

info@hofheimer-land.de
www.hofheimer-land.de

Kurzbeschreibung:

Der 2020 gegründete und vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg geförderte Verein versteht sich als Plattform für regionale Baukultur, Handwerk und Design und Anlaufstelle für Interessierte und Engagierte. Zu den 140 Mitgliedern gehören die Landkreise Waldshut, Lörrach, Schwarzwald-Baar-Kreis, die Kommunen Bernau, Dachsberg, Feldberg, Höchenschwand, Kirchzarten, Malsburg-Marzell, Schonach, Schönwald sowie die Städte Freudenstadt, Kandern, St. Blasien und Titisee-Neustadt, Freiburg und Pforzheim, aber auch Unternehmen und Privatpersonen.

Umsetzungsebene (räumlich):

Stadt, Landkreis, Gemeinde, Schwarzwaldregion, Baden-Württemberg

Zielrichtung der Initiative:

Beratung, Bewusstseinsbildung und Sensibilisierung, Vernetzung, Unterstützung bei der Planung, Umnutzung und bei Bauvorhaben zur Verbindung von Tradition und Moderne, um das architektonische Erbe des Schwarzwalds weiterzuführen, Hinweise auf Fördermöglichkeiten, Wissenstransfer

Zielgruppen:

Bauherr*innen, Bauausführende, Aktive und Engagierte der Dorf- und Regionalentwicklung

Mehr Infos, Kontakt:

info@bauwerk-schwarzwald.de
www.bauwerk-schwarzwald.de

Bauberatung im Schwarzwald – Tradition bewahren, Zukunft gestalten

Im Schwarzwald hat sich über die Jahrhunderte eine einmalige Baukultur entwickelt, die immer mehr von der Bildfläche zu verschwinden droht. Dieses historische Kulturerbe sowohl zu erhalten als auch zeitgemäß fortzuschreiben, ist das Ziel des Vereins Bauwerk Schwarzwald e.V.. Mit seinem Fokus u. a. auf die weltweit einzigartigen Eindachhöfe soll das Gesicht des Schwarzwalds gewahrt werden. Doch weniger um museale Konservierung traditioneller Formen geht es dem Verein, als vielmehr um deren Neubelebung für die Zukunft.

Die Organisation verbindet bestehende und neue Bau-, Kultur-und Handwerksinitiativen wie auch Kammern, Verbände und andere Organisationen in der gesamten Schwarzwaldregion, um gemeinsam der Baukultur und dem Handwerk neue und wichtige Impulse zu verleihen.

Am Bauwerk Schwarzwald e.V. angegliedert ist eine Gestaltungskommission, die Kommunen, Unternehmen sowie private Bauherr*innen beratend zur Seite steht. Sie ist ein wichtiges Instrument, um Bauprozesse z. B. bei der Modernisierung und Umnutzung von bestehenden Gebäuden zu unterstützen und sie mit Fokus auf regionale Materialien, Handwerk und nachhaltige Bauweisen im Sinne der regionalen Identität zukunftsfähig zu machen.

Mit dem Ziel, die Einzigartigkeit der regionalen Schwarzwälder Baukultur sichtbar zu machen, hat der Verein Bauwerk Schwarzwald e.V. ein Auswahlverfahren zur „Architekturroute“ ins Leben gerufen. Hier werden herausragende Objekte und Bauwerke der Schwarzwälder Baukultur ausgezeichnet und über verschiedene Routen erlebbar, ähnlich wie man dies aus Vorarlberg kennt.

Weitere Angebote und Ansätze für einen breiten Dialog und fachübergreifenden Austausch in der Öffentlichkeit bieten u. a. die online stattfindende Reihe des „Bauwerk Talks“ sowie mobile Infostände auf verschiedenen Märkten und Messen.

Seit Januar 2025 bis einschließlich Dezember 2027 widmet sich der Verein in seiner zweiten Förderphase intensiv dem Thema „Zukunft Schwarzwald – Neues Leben in alten Räumen“, neben all seinen bisherigen Projekten. Das neue Modul zielt darauf ab, leerstehende (häufig ortsbildprägende) Gebäude wie ehemalige Schulen, Hotels, Gaststätten usw. mit neuem Leben zu füllen. Dies soll dazu beitragen, in den ländlichen Gemeinden in Form alternativer Wohnprojekte die Zukunft zu sichern und zugleich nachhaltiges Bauen zu fördern.

Der Bauwerk Schwarzwald e.V. lädt dazu ein, sich aktiv für die Baukultur des Schwarzwalds zu engagieren. Durch eine Mitgliedschaft oder Kooperation können wertvolle Impulse gesetzt werden, um die Architektur der Region für kommende Generationen zu bewahren und weiterzuentwickeln.

(Friederike Zimmermann)

Kurzbeschreibung:

Das 2022 gestartete Denkmalnetz Sachsen ist eine unabhängige, zivilgesellschaftliche Initiative zum Erhalt von Kulturdenkmalen in Sachsen. Diese unterstützt die Menschen in Sachsen dabei, Baudenkmale nachhaltig in Nutzung zu bringen. Gemeinsam mit engagierten Bürger:innen, Vereinen, Eigentümer:innen, Fachkräften und Kommunen wird ein landesweites Netzwerk gelebt und aktiv aufgebaut. Damit wird der nachhaltige Umgang mit Denkmalen gefördert, Leerstand vermieden und Nutzung gefunden. Die Aktivitäten des Denkmalnetzes Sachsen tragen so zur regionalen Entwicklung – insbesondere im ländlichen Raum – bei.

Umsetzungsebene (räumlich):

Ort, Gemeinde, Landkreis, Sachsen

Zielrichtung der Initiative:

Stärkung des bürgerschaftlichen Engagements in der Denkmalpflege, Beratung von Denkmaleigentümer:innen und all jenen, die es werden möchten, Aufbau einer digitalen Wissensplattform zur Denkmalpflege, Aufbau der digitalen Vermittlungsplattform von Denkmalen »Denkmalradar«, Weiterbildung im Bereich Denkmalpflege, Vernetzung und fachlicher Austausch unter Engagierten und Institutionen

Zielgruppen:

Denkmaleigentümer:innen, Initiativen, Vereine, zivilgesellschaftlich Engagierte, Kommunen, Fachleute aus Planung, Sanierung und Bau, Multiplikator:innen im ländlichen Raum, Ämter und Behörden

Mehr Infos, Kontakt

info@denkmalnetzsachsen.de
www.denkmalnetzsachsen.de

Anmeldung zum Newsletter:
www.denkmalnetzsachsen.de/#newsletter

Geschäftsstelle Leipzig | Regionalstelle Dresden | Weiterbildung Dresden
Instagram, Facebook, LinkedIn, YouTube: @denkmalnetzsachsen

 
Denkmalpflege gemeinsam schaffen – Das Denkmalnetz Sachsen

Sachsens baukulturelles Erbe ist reich, vielfältig – und vielerorts gefährdet. In Dörfern wie Städten braucht es Menschen, die sich für Denkmale stark machen. Genau hier setzt das Denkmalnetz Sachsen an: Es bringt Engagierte zusammen, vermittelt Wissen und Kontakte und bietet praktische Unterstützung bei Fragen rund um den Erhalt und die Nutzung historischer Bausubstanz.

Herzstück der Aktivitäten ist eine niedrigschwellige Beratung, die kostenlos bei Förderanträgen, Sanierungsvorhaben oder anderen Herausforderungen unterstützt. Daneben bündelt eine wachsende Wissensplattform Erfahrungsberichte, Fachinformationen und Beispiele gelungener Denkmalrettung.

Das Denkmalnetz Sachsen organisiert für den Austausch untereinander, die Ideenfindung und die konkrete Zusammenarbeit verschiedene Formate, wie den „Thementag“, den „Labortag“ und den „Engagiertentag“. Besonders sichtbar werden das Engagement und die Vernetzung im Denkmalradar: eine Plattform, die auf bedrohte Baudenkmale aufmerksam macht, inspirierende Beispiele aufzeigt und Mut macht, sich einzubringen. Ein weiteres Standbein ist das umfangreiche Weiterbildungsprogramm, das sich sowohl an Fachleute als auch an Interessierte richtet – mit Praxisseminaren, Workshops und Exkursionen.

Entstanden ist das Denkmalnetz Sachsen durch die Zusammenarbeit der Leipziger Denkmalstiftung und des Landesvereins Sächsischer Heimatschutz e.V., beides erfahrene zivilgesellschaftliche Akteure mit jahrzehntelanger Expertise. Gemeinsam verfolgtes Ziel ist, Denkmalpflege zu einem lebendigen, partizipativen Prozess zu machen – mit vielen Mitstreiter:innen vor Ort, landesweiter Vernetzung und einer klaren Vision: Sachsens Denkmale erhalten – mit den Menschen, für die Menschen.

(Barbara Ditze und Lena Lemke)

Kurzbeschreibung:

Im Fachwerk5Eck arbeiten die Partnerstädte Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode am Harz in einer interkommunalen Kooperation daran, die historischen Altstädte zum Wohnen, Arbeiten und Leben für die Zukunft attraktiv zu gestalten. Eigentümer und Kaufinteressierte historischer Häuser in Südniedersachsen erhalten eine individuelle und kostenlose Beratung bei Sanierungsfragen unter anderem zu Fördermitteln, Hausinspektionen, Experten und Ansprechpartnern. Für Sanierungsthemen wurde die Website „Wohraum5Eck“ erstellt.

Umsetzungsebene (räumlich):

2 Landkreise, 5 Städte, viele Dörfer

Zielrichtung der Initiative:

Niedrigschwellige Beratung von Hauseigentümer:innen und Kaufinteressierten von historischen Gebäuden in der Fachwerklandschaft Südniedersachsen: individuelle Beratung hinsichtlich Fördermitteln, Expert:innen und Ansprechpersonen, Vermittlung einer Hausinspektion.

Innenentwicklung, Leerstand beseitigen, Hauseigentümer:innen zu Sanierungsarbeiten motivieren, individuell beraten, Stärkung der regionalen Identität und des Images der Baukultur, Standortbelebung, Steigerung der Bekanntheit als touristisches Ziel.

Interkommunale Kooperation auf den Ebenen der Bürgermeister, der Baufachämter, der Touristiker und der Innenstadtmanagements; Öffentlichkeitsarbeit, Netzwerkarbeit mit politischen und fachlichen Vertreter:innen und wissenschaftlichen Instituten

Zielgruppen:

Hauseigentümer:innen, Kaufinteressierte, Architekt:innen, Handwerker:innen, aktive Bürger:innen, Vereine, Initiativen, Politik

Mehr Infos, Kontakt:

www.fachwerk5eck.de und www.wohnraum5eck.de

Historisch Wohnen und Arbeiten in Südniedersachsen

Südniedersachsen ist eine zusammenhängende Fachwerklandschaft mit einem außergewöhnlich hohen Denkmalbestand aus sechs Jahrhunderten. Insbesondere die historischen Altstädte von Duderstadt, Einbeck, Hann. Münden, Northeim und Osterode am Harz verfügen über gut erhaltene Bausubstanz und idyllische Straßen und Plätze, umgeben von einer waldreichen Mittelgebirgslandschaft. Zusammen bilden sie das Fachwerk5Eck.

Eine zentrale Herausforderung für die Städte ist es, den Erhalt der Fachwerkhäuser mit dem Strukturwandel im Einzelhandel und dem Erstarken des Onlinehandels in Einklang zu bringen. Hinzu kommt der demographische Wandel und, damit verbunden, sinkende Einwohnerzahlen im ländlich geprägten Raum. Viele unsanierte Häuser stehen leer oder sind untergenutzt. Die Sanierung und Modernisierung dieser Gebäude ist für die Städte wichtig, um eine attraktive, lebendige und lebenswerte Wohn- und Arbeitsumgebung zu bieten. Auch auf den Dörfern gibt es leerstehende Objekte, die zu günstigen Preisen eine attraktive Wohnumgebung mit viel Platz und einer funktionierenden Dorfgemeinschaft bieten.

Beim Sanierungsstau wollen die fünf Kommunen den Eigentümern Hilfe anbieten, ihnen beratend zur Seite stehen und sie mit guten Beispielen aus der Nachbarschaft motivieren notwendige Arbeiten durchzuführen. Die Förderlandschaft ist unübersichtlich und in ständigem Wandel – zum Teil auch mit vielen Voraussetzungen verbunden. Manchen stehen Steuererleichterungen zu. Hier kann die Geschäftsstelle des Fachwerk5Ecks Orientierung und Hilfe anbieten sowie Ansprechpersonen vermitteln.

Die regionale Baukultur der Fachwerkhäuser ist eine besonders nachhaltige, da sie mit natürlichen nachwachsenden Rohstoffen errichtet wurde: aus Lehm, Holz, Stein, Stroh und Hanf. Viele der Gebäude haben zudem ein Alter von bis zu 600 Jahren erreicht. Bauen im Bestand ist daher ein wichtiges Entwicklungsinstrument der Kommunen. Denn die Altbausanierung spart Energie und Ressourcen und ist im Vergleich zum Neubau individueller. Zugleich wird die vorhandene Baukultur erhalten.

Über eine LEADER-Förderung ist es in den beiden betroffenen Landkreisen Göttingen und Northeim möglich, für eine geringe Selbstbeteiligung, den Baukulturdienst Weser-Leine-Harz mit einer Gebäudeinspektion zu beauftragen, um einen Überblick über die anstehenden Arbeiten zu erhalten und wertvolle praxisnahe Empfehlungen zu bekommen.

Die Internetplattform www.wohnraum5eck.de bietet einen Überblick über die Themen rund um Sanierung. Zudem können Häuser in der Hausbörse zum Verkauf angeboten werden.

(Juliane Hofmann und Imke Heyen)

Kurzbeschreibung:

Das Flächensparmanagement Unterfranken mit Sitz bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg trägt im Rahmen der Flächensparoffensive der Bayerischen Staatsregierung dazu bei, das Flächensparziel zu erreichen. Flächensparmanager*innen zeigen Wege auf, wie durch bewusste Planungen Flächenverbrauch reduziert werden kann, u. a. durch die Aktivierung von Freiflächen und Gebäuden in der Ortsmitte. Kommunale Verwaltungen erhalten Beratung und Unterstützung, z. B. bei der Suche nach passenden Förderprogrammen.

Umsetzungsebene (räumlich):

Regierungsbezirk aus mehreren Landkreisen und kreisfreien Städten

Zielrichtung:

Informieren und Sensibilisieren durch Veranstaltungen, kommunale Beratung, Wissenstransfer

Zielgruppen:

Verwaltungsbehörden, Privatpersonen, Engagierte der ländlichen Entwicklung

Mehr Infos, Kontakt:

www.flaechensparoffensive.bayern
bauleitplanung@reg-ufr.bayern.de

www.regierung.unterfranken.bayern.de
flaechensparen@stmwi.bayern.de

Flächen sparen – Natur erhalten: Wie die bayerische Flächensparoffensive in Unterfranken umgesetzt wird

Unter dem Dach der Flächensparoffensive Bayern engagiert sich das Flächensparmanagement bei der Regierung von Unterfranken für den Erhalt unversiegelter Freiräume, für Innenentwicklung in Altstädten und Ortskernen und gegen nicht bedarfsgerechte Flächeninanspruchnahme im Außenbereich. Zentral sind dabei Informationsangebote und die Verbreitung von Best-Practice-Beispielen sowie die Sensibilisierung und der Kontakt mit kommunalen Akteuren.
Im Juli 2019 wurde die Flächensparoffensive Bayern von der Bayerischen Staatsregierung ins Leben gerufen. Sie hat den Auftrag, die Reduktion des Flächenverbrauchs auf 5 ha pro Tag zu unterstützen. Bei jeder der sieben Bezirksregierungen wurden Flächensparmanager*innen etabliert, die sich um Veranstaltungen, Online-Formate, Beratungen, Netzwerkarbeit und vieles mehr kümmern. Sie wenden sich mit ihren Aktivitäten rund um das Thema Flächensparen an Kommunen, regionale Initiativen, Fachbehörden und die breite Bevölkerung. Ziel ist es, Bewusstsein für den Wert des limitierten Gutes „Fläche“ zu erzeugen und den Weg für eine ressourcenschonende Planung aufzuzeigen. Zugleich prüfen die Flächensparmanager*innen in Aufstellung befindliche Pläne für Neubaugebiete, da sie an der höheren Landesplanungsbehörde ansässig sind. Im Zuge dessen geben sie Hinweise zur flächeneffizienten Ausgestaltung und untersuchen, ob die Pläne dem örtlichen Bedarf und der demographischen Ausgangslage entsprechen. Ferner wurde durch die Flächensparoffensive erreicht, dass regionalen Initiativen zusätzliche Fördermittel für Projekte zum Flächensparen abrufen können.

Das unterfränkische Flächensparmanagement hat seit seinem Start bereits 20 eigene Veranstaltungen durchgeführt und an einer Vielzahl weiterer mitgewirkt. Dazu zählen etwa Fuß- und Busexkursionen für Bürger*innen und Gemeinderäte sowie Themenveranstaltungen zu Schwerpunkten wie der nachhaltigen Gewerbegebietsentwicklung oder der Schwammstadt. Es gab Austauschtreffen speziell für Planungsbüros, Wanderausstellungen oder Vorträge bei interkommunalen Allianzsitzungen und Bürgermeisterbesprechungen. Auch die kommunale Beratung ist eine wichtige Säule der Tätigkeit. Mit einem breiten Netzwerk aus verbündeten Akteuren wirkt das Flächensparmanagement in die ländlichen Räume hinein. Öffentlichkeitsarbeit spielt ebenfalls eine große Rolle, um die Botschaften der nachhaltigen Siedlungsentwicklung und überzeugende Lösungsansätze zu kommunizieren. So informiert ein quartalsweiser Newsletter über wegweisende Beispiele, Förderungen und Informationsangebote; Kooperationen mit der lokalen Presse finden immer wieder statt.

Kurzbeschreibung:

Das Projekt Freiraum Fichtelgebirge, angesiedelt beim Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge, zielt auf die nachhaltige Nutzung und Gestaltung von freien Flächen und Gebäuden in der Region ab. Der Landkreis versteht sich u. a. als Ansprechpartner und Vernetzungsstelle für Städte und Gemeinden sowie Akteur*innen aus der Region und Interessierte von Außerhalb.

Mit z. B. Beratungsangeboten für Sanierungen, Vorträgen und einer Immobilienbörse und einem umfassenden Leerstandsmanagement sollen dabei unter anderem Leerstände reduziert und die Innenentwicklung in der Region vorangetrieben werden.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinden im Landkreis Wunsiedel i. Fichtelgebirge

Zielrichtung des Lösungsansatzes:

Informieren und Sensibilisieren der Anwohner durch Beratungsveranstaltungen und Vortragsreihen mit Experten zu Themen wie Baurecht, Denkmalschutz oder Energie, Vermittlung von Bestandsgebäuden mithilfe einer Immobilienbörse, Inspiration durch die Verbreitung von Erfolgsgeschichten und Best- Practice Beispielen

Zielgruppen:

Eigentümer*innen von Immobilien, Bauherren und Interessierte, Städte und Gemeinden, Akteure aus der regionalen Wirtschaft, internationale Investoren, Initiativen

Mehr Infos, Kontakt:

www.freiraum-fichtelgebirge.de

Kurzbeschreibung:

Das Hauptziel der Initiative „Leerstandsmatching“ in Völksen ist es, ungenutzte Immobilien und Flächen sinnvoll zu nutzen und so einen aktiven Beitrag zur Belebung und Entwicklung unserer Gemeinde zu leisten.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinde

Zielrichtung der Initiative:

Sensibilisierung und Information, Erstellung eines Katasters für leerstehende Immobilien, Bearbeitung von konkreten Projekten z. B. Mehrgenerationenwohnen

Zielgruppen:

Eigentümer*innen, engagierte Bürger*innen

Mehr Infos, Kontakt:

www.voelksen.de/dorfentwicklung/

Kurzbeschreibung:

Die Marktgemeinde Uehlfeld startete bereits 1999 im Rahmen der Städtebauförderung mit einer Sanierungsplanung zur Erhaltung und Wiederbelebung des Altortes als historisches und zukünftiges Ortszentrum. Durch die jahrelange intensive Zusammenarbeit zwischen politischer Vertretung, Planung, Verwaltung, und Bewilligungsbehörde konnten Baulücken und Leerstände aufgekauft und für eine nachhaltige Gemeindeentwicklung bedarfsorientiert reaktiviert werden. Im Fokus standen die Handlungskonzepte Innenentwicklung und Energie. Diverse Projekte wie die Sanierung einer ungenutzten Scheune zum Versorgungszentrum eines kommunalen Nahwärmenetzes oder die Sanierung und Umbau eines Arztgebäudes wurden erfolgreich umgesetzt.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinde

Zielrichtung der Initiative:

Leerstände und Baulücken beseitigen um die nachhaltige Gemeindeentwicklung voranzutreiben, Wiederbelebung des Ortskernes durch den kommunalen Grunderwerb von ungenutzten Immobilien und Flächen mit anschließender Etablierung einer bedarfsorientierten Nutzung, Interkommunale Kooperation zwischen Städtebau- und Planung, Gemeinderat, Verwaltung, und Bewilligungsbehörde

Zielgruppen:

Bevölkerung in der Gemeinde

Mehr Infos, Kontakt:

www.uehlfeld.de

www.regierung.oberfranken.bayern.de/genz-generationenprojekt.pdf

www.infoportal-land.de/Bildergeschichte.pdf

Kurzbeschreibung:

Die Allianz Oberes Werntal ist ein Zusammenschluss von zehn Gemeinden aus den Landkreisen Bad Kissingen und Schweinfurt, die seit 2008 das Ziel verfolgen, die Innenentwicklung der Region voranzutreiben. Durch die aktive Förderung von Um- und Neubauten sowie die Sanierung im Siedlungsbestand konnten innerhalb von neun Jahren mehr als ein Drittel der erfassten Potenziale in den Dörfern aktiviert werden. Dies entspricht 270 Leerstände und 545 Baulücken. Der Erfolg basiert auf einem Mix aus verschiedenen kommunikativen, konzeptionellen und finanziellen Maßnahmen sowie dem Einsatz von Planungsinstrumenten wie der Dorferneuerung und der Städtebauförderung.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinde, Ortsteile

Zielrichtung des Lösungsansatzes:

Bewusstseinsbildung und Unterstützung von Bauwilligen und Eigentümern durch fachliche Beratung und finanzieller Unterstützung, Vermittlung von Bestandsgebäuden durch eine Gebäude- und Immobilienbörse, fachlicher Austausch und Zusammenarbeit durch Workshops und Seminare antreiben

Zielgruppen:

Eigentümer*innen, Kaufinteressent*innen, Kommunen, Fachleute, engagierte Bürger*innen

Mehr Infos, Kontakt:

info@oberes-werntal.de
www.oberes-werntal.de/wohnen/bauen

Kurzbeschreibung:

In der 2023 als eingetragener Verein formierten Landauer Leerstandsinitiative arbeiten ca. 35 Aktive ehrenamtlich und gemeinnützig zusammen. Die Arbeit startete 2022 mit dem Ziel, dem innerstädtischen Leerstand und Gebäudeverfall in Landau durch Zwischennutzung entgegenzuwirken und nachhaltige und bezahlbare gemeinschaftliche Wohnprojekte zu schaffen. Durch Spenden und erste Fördermittel konnten seitdem Veranstaltungen sowie innovative Formate zur Ansprache von Eigentümer*innen umgesetzt werden.

Umsetzungsebene (räumlich):

Stadt, Gemeinde

Zielrichtung der Initiative:

Bewusstseinsbildung, Beratung und Sensibilisierung, Vermittlung von Bestandsgebäuden zur Zwischennutzung als wertvolle Speicher grauer Energie und als Baustein gegen Flächenverbrauch, Zusammenführung von Angebot und Nachfrage, Ansprache von Eigentümer*innen

Zielgruppen:

Bürger*innen, zivilgesellschaftliche Akteure wie z. B. Vereine, Eigentümer*innen von (leerstehenden) Immobilien, Interessent*innen für gemeinschaftliches Wohnen bzw. für Zwischenwohnen oder die Zwischennutzung von Gewerbeflächen, den Kauf von Immobilien bzw. Grundstücken.

Mehr Infos, Kontakt:

www.leerstand-landau.de

 
Zwischenwohnen statt Leerstand

In Deutschland steht derzeit eine Wohnfläche leer, die zusammengerechnet doppelt so groß ist wie die Fläche von Hannover. Verstärkt im ländlichen Raum, aber nicht nur dort. Auch in den begehrten Metropolen gibt es jede Menge Leerstände, z. B. gibt es in Frankfurt über eine Mil. Quadratmeter Büroleerstand und in Berlin stehen über 12 000 Wohnungen leer. Gleichzeitig suchen viele Menschen Wohnraum, aber auch bezahlbaren Raum für Kunst, Kultur und soziale Projekte.

Als gemeinnütziger Verein setzt sich die Landauer Leerstandsinitiative für die Wiederbelebung leerstehender Gebäude und Wohnungen und die damit verbundene Schonung wertvoller Ressourcen wie Boden, Bestand und Baustoff ein. Mit innovativen Nutzungskonzepten wie dem „Zwischenwohnen“ fördert sie eine nachhaltige Stadtentwicklung und setzt sich gleichzeitig dafür ein, gemeinschaftliches Wohnen in Städten als zukunftsfähige, nachhaltige Lösung bekannter, zugänglicher und erschwinglicher zu machen.

In Gesprächen haben die Vereinsmitglieder festgestellt, dass Gebäude aus ganz unterschiedlichen Gründen leer stehen. Letztere sind so individuell wie die Eigentümer*innen der Gebäude und die Bandbreite reicht von nachvollziehbarer Überforderung bis zu Immobilienspekulation. Alle diese Gründe stehen nach Auffassung der Initiative einer Nutzung des Gebäudes nicht im Weg, im Gegenteil: Eine temporäre Nutzung erhält die Gebäudesubstanz und verschafft Zeit, um langfristige Lösungen zu finden.

Daher hat die Landauer Leerstandsinitiative eine Methode entwickelt, um Leerstands-besitzenden einen sanften Einstieg zu ermöglichen, der berechtigte Ängste abbauen oder unterschiedliche „Wartezeiten“, z. B. bis zum Hausverkauf oder der Klärung von Erbstreitigkeiten, mit Nutzung des Gebäudes überbrücken kann. Mit Zwischenwohnens ermutigt sie die Eigentümer*innen, ihre Häuser temporär für Wohnzwecke zur Verfügung zu stellen. Im Gegenzug nutzen Wohnende die Immobilie mietfrei, übernehmen aber sämtliche Nebenkosten, sichern, heizen, nutzen das Gebäude und erhalten es damit. Dafür haben sie eine wirksame Vereinbarung entwickelt, die nach Beratung zur Verfügung gestellt werden kann. Dieses Konzept ist auf jede kleine und große Immobilie anwendbar.

Die größte Herausforderung bleibt dabei die Ansprache der Immobilienbesitzenden. Es gibt noch keine deutschlandweite Regelung, die sie durch Begrenzung einer geduldenden Leerstanddauer in die Pflicht nimmt, die wertvolle Ressource Wohnraum bewohnbar zu halten. Eine solche Regelung, wie sie im europäischen Ausland mehrfach zu finden ist, würde aus Sicht der Initiative Wohnungssuchende und Kommunen im Kampf gegen Leerstand massiv unterstützen. Es würde auch ihre ehrenamtliche Arbeit erleichtern und Widerstände in der Ansprache reduzieren. Die Methode der Landauer Leerstandsinitiative unter den gegebenen Umständen: Umwerfende Freundlichkeit, ehrliches Verständnis und gezielte, individuelle Ansprache mit konkreten Vorschlägen, wie die individuellen Probleme oder Hindernisse der „Leerstandsbetroffenen“ gelöst werden können – ergänzt um viel vertrauensbildende Maßnahmen und einen langen Atem. Das ist eine anspruchsvolle Arbeit, vor allem wenn es ehrenamtlich geleistet wird.

Die Aktiven machen es trotzdem, denn sie sehen täglich das Potenzial in ihrer Stadt und in vielen anderen Orten. Angetrieben von dem Wunsch, wertvolle Böden vor Neubau zu schützen, Bauressourcen zu sparen, soziale Gerechtigkeit zu fördern oder alte Bausubstanz zu retten, engagieren sich ganz unterschiedliche Menschen in der Landauer Leerstandsinitiative mit Erfolg, denn in den zwei Jahren seit Gründung des Vereins ist Leerstand bereits ein geflügeltes Wort in der kleinen Stadt in der Südpfalz geworden.

(Lisa Bensel und Jenni Follmann)

Kurzbeschreibung:

Ziel der 2017 gegründeten Initiative ist es, den Anteil leerstehender Gebäude zu verringern, staatlich und kommunal geförderte Sanierungen zu erleichtern und die Eigentümer*innen zu informieren. Die Gemeinde Markt Schnaittach unterstützt durch Beratungen und Hilfestellungen bezüglich der Finanzierung, Förderung und bei Genehmigungsfragen. Durch die Initiative konnte ein breites Netzwerk, bestehend aus Eigentümer*innen, Interessierten, möglichen Investoren, Fördergeldgebern, Architekt*innen und Handwerker*innen, geschaffen werden.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinde

Zielrichtung der Initiative:

Sensibilisieren, informieren und Beratung von Eigentümer*innen von sanierungsbedürftigen Immobilien, Bündelung von Wissen und Erfahrung durch die Netzwerkbildung, finanzielle Unterstützung bei Sanierungen durch kommunale Förderprogramme

Zielgruppen:

Eigentümer*innen von sanierungsbedürftigen Immobilien

Mehr Infos, Kontakt:

www.schnaittach.de/leerstandsinitiative

Kurzbeschreibung:

Die Zwischennutzungsagentur PopUp Prignitz hat es sich zum Ziel gesetzt die ungenutzten Flächenpotential des Landkreises zu nutzen, indem Leerstände, Freiflächen oder Veranstaltungsräume für eine Zwischennutzung vermittelt werden. Gelingen soll dies durch das Online-Portal freiraum-prignitz.de.

Entwickelt wurde die Plattform gemeinsam mit Anwohnern, Interessierten und Eigentümern vor Ort in zahlreichen Workshops und Gesprächsrunden. Zusätzlich finden die Interessierten aktuelle Informationen und Best-Practice-Beispiele zum Thema innovative Entwicklung von Leerständen und Zwischennutzungskonzepten.

Umsetzungsebene (räumlich):

Städte/Gemeinden

Zielrichtung der Initiative:

Vermittlung von Freiflächen und Wohnungs- und Ladenleerstände zur Zwischennutzung durch eine Immobilienplattform, Sensibilisierung und Informierung von Anwohnern durch die gemeinsame Projektentwicklung und durch verfügbare Informationen und Best-Practice-Beispiele

Zielgruppen:

Eigentümer*innen und Kaufinteressent*innen von leerstehenden/sanierungsbedürftigen Immobilien, interessierte Bürger*innen

Mehr Infos, Kontakt:

info@freiraum-prignitz.de
www.freiraum-prignitz.de

Kurzbeschreibung:

Das Regionalmanagement im Landkreis Main-Spessart hat verschiedene Maßnahmen und Angebote entwickelt, um die Innenentwicklung voranzutreiben. Mit dem Ziel Leerstände und Baulücken zu vermeiden und lebendige Ortskerne zu gestalten bietet das Regionalmanagement allen Interessierten eine mit dem Innenentwicklungsportal eine zentrale Plattform mit Informationen, Best-Practice Beispielen und einer Immobilienbörse. Darüber hinaus haben Immobilienbesitzer die Möglichkeit eine Erstbauberatung in Anspruch nehmen.

Umsetzungsebene (räumlich):

Stadt, Gemeinde

Zielrichtung des Instruments:

Erstbauberatung für Bauwillige, die eine Bestandsimmobilie sanieren, umbauen oder eine Baulücke nutzen möchten, Vermittlung von leerstehende Wohn- und Gewerbeimmobilien und Baulücken in einer landkreisweite Immobilienbörse, zentrale digitale Plattform mit Informationen zu Fördermöglichkeiten für Privatpersonen, Vorstellung von inspirierende Sanierungsbeispiele und kommunale Tipps für eine nachhaltige Ortsentwicklung

Zielgruppen:

Interessierte Bürger*innen, Kommunen, Eigentümer*innen von Immobilien

Mehr Infos, Kontakt:

www.main-spessart.de/themen/regionalmanagement/

Kurzbeschreibung:

2008 richtete der Landkreis Schweinfurt ein Regionalmanagement ein, gefördert durch das Bayerische Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie. Ziel ist, die eigenverantwortliche Entwicklung zu fördern und endogene Potenziale für eine eigenständige Regionalentwicklung stärker zu nutzen. In dem Handlungsfeld Siedlungsentwicklung sollen bis 2028 verschiedene Maßnahmen durchgeführt werden, um die Innenentwicklung voranzutreiben und Leerstände zu aktivieren. Durch verschiedene Veranstaltungen für Bürger*innen und politische Akteur*innen sollen Hemmschwellen abgebaut und Inspirationen gegeben werden.

Umsetzungsebene (räumlich):

Gemeinden

Zielrichtung des Instruments:

Vorstellung erfolgreicher Innenentwicklungsprojekte zur Inspiration für Politik und Bürger*innen, Öffentlichkeitsarbeit zur Begleitung der Veranstaltungen, Abbau von Ängsten und Sensibilisierung durch die Bereitstellung von Informationen und Präsentation von Best-Practice-Beispielen

Zielgruppen:

Eigentümer*innen, Kommunen, politische Entscheidungsträger*innen, interessierte Bürger*innen

Mehr Infos, Kontakt:

www.landkreis-schweinfurt.de/landratsamt/

www.stmwi.bayern.de/landesentwicklung/

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